Was kann ich tun, bevor es zum Ausbruch von Gewalt kommt?

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Was kann ich tun, bevor es zum Ausbruch von Gewalt kommt? – Vorbeugendes pädagogisches Verhalten

Was können Sie grundsätzlich tun, damit Ihr Kind nicht gewalttätig reagiert? Zunächst ist zu bedenken, dass Aggressionen eine Reaktion auf bestimmt Situationen sind und dass man bei Grenzüberschreitungen aggressive Gefühle entwickeln kann. Es ist also ganz normal, dass man bei Grenzüberschreitungen aggressive Gefühle entwickelt. Für weitere Informationen cklicken Sie hier.

Es geht also nicht darum, aggressive Gefühle zu verbieten, sondern vielmehr darum, geeignete Wege zu finden, mit ihnen umzugehen und diese an die Kinder weiterzugeben.

  1. Meine Funktion als Vorbild: 
    Kinder lernen sehr viel durch Nachahmung. Als Eltern haben Sie immer eine Vorbildfunktion für Ihre Kinder. Sie sehen, wie Ihre Verhaltensweisen in bestimmten Situationen zu mehr oder weniger Erfolg führen können. Entsprechend werden die Kinder die beobachteten Verhaltensweisen ausprobieren wollen. Daher müssen Sie in einem ersten Schritt Ihr eigenes Verhalten betrachten und bewerten. Überlegen Sie sich die folgenden Fragen:

    • Wie gehen wir innerhalb der Familie im Alltag miteinander um?
    • Wie gehen wir als (Ehe-)Partner miteinander um?
    • Wie gehen wir mit unseren Kindern um? Verwenden wir destruktive Botschaften?
    • Wie gehe ich als Erwachsener mit Grenzüberschreitungen um?
    • Wo liegt meine individuelle Schwelle, so wütend zu werden, dass ich aggressives Verhalten zeige?
  2. Wachsamkeit
    Das Konzept der Wachsamkeit beschreibt das fürsorgliche Bewusstsein, mit dem die Eltern ihre Kinder und das Leben ihrer Kinder behandeln und sich um sie kümmern. Verantwortungsbewusste Eltern und starke Eltern-Kind-Beziehungen sind für einen erfolgreichen Erziehungsprozess unerlässlich. Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Kindern und zeigen Sie ihnen damit: Ich liebe dich und du bist mir wichtig. Sie sind für das Leben Ihrer Kinder verantwortlich; daher ist es Ihre elterliche Pflicht, sich für Ihre Kinder und deren Leben zu interessieren. Wenn Sie Angst haben, dass Ihre Kinder beim Spielen aggressiv werden könnten, müssen Sie sie sehr eng begleiten: Spielen Sie aktiv mit ihnen oder klettern Sie selbst auf die Rutsche (wenn Sie einen Spielplatz besuchen). So sind Sie in der Lage, eine Situation, die Ihre Kinder als Grenzüberschreitung empfinden könnten, sofort zu klären und zu erklären. So lernen Ihre Kinder, eine Situation richtig einzuschätzen und mit aggressiven Gedanken umzugehen. Wenn Sie aktiv am Leben Ihrer Kinder teilnehmen, sind Sie über ihre Interessen informiert und kennen ihre Gefühle und Bedürfnisse. Sollte sich etwas nicht so entwickeln, wie Ihre Kinder es sich erhofft haben, haben Sie die Möglichkeit, gemeinsam nach alternativen Lösungen und Handlungsmöglichkeiten zu suchen. Wenn die Situation außer Kontrolle gerät, werden Sie als Eltern nicht überrascht und können so rechtzeitig zum Schutz Ihrer Kinder eingreifen.
  3. Vermeiden von Eskalationen
    Wenn es darum geht, den Fernseher auszuschalten oder die ständige Nutzung des Smartphones zu unterbinden, kann ein Wort das andere nach sich ziehen, wie Sie sicher schon erlebt haben. Plötzlich befinden Sie sich mitten in einer Eskalationsspirale, die im schlimmsten Fall in körperlicher Gewalt enden kann. Es lohnt sich also, sich darum zu bemühen, eine Eskalation zu vermeiden. Hier ein paar Vorschläge:

    • Reagieren Sie nicht sofort auf eine Provokation. Versuchen Sie stattdessen, später ein Gespräch darüber zu führen.
    • Sie können vielleicht nicht das Verhalten ihrer Kinder kontrollieren, aber sicherlich können Sie Ihr eigenes kontrollieren. Versuchen Sie doch einmal, diese Eskalationsspirale mit Ruhe zu durchbrechen!
    • In einer Diskussion mit Ihren Kindern geht es nicht darum, zu gewinnen. Sie müssen ihnen jedoch klar machen, welche Verhaltensweisen Sie nicht dulden (in diesem Fall gewalttätiges Verhalten) und dass Sie sich dagegen wehren werden. Eine mögliche Form des Widerstands ist das so genannte Sit-in. Sie gehen für eine vorher festgelegte Zeit in das Zimmer Ihrer Kinder und erklären, dass Sie nun stillschweigend auf ihren Vorschlag warten, wie sie ihr gezeigtes Verhalten ändern möchten.