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Mit der Sexualerziehung kann nicht früh genug begonnen werden; Experten sprechen sogar von Lebenskundeunterricht „von Geburt an“. Sicherlich bedeutet Sexualität je nach Reife und Alter eines Kindes etwas anderes. Dennoch ist es möglich, mit Kindern jeden Alters über Sexualität zu sprechen. Das Wichtigste ist, das Thema in einer altersgerechten Weise anzusprechen.

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0-2 Jahre: BSäuglinge werden mit einem angeborenen Bedürfnis nach Körperkontakt und Zärtlichkeit geboren. Sie erleben die Welt, geleitet von diesem Bedürfnis. Säuglinge ab drei Monaten lächeln oder wirken besonders fröhlich, wenn sie sich selbst stimulieren. Wundern Sie sich nicht: Auch sehr kleine Jungen können eine Erektion haben.

Wichtig für das Zusammenleben: Körperliche Zuwendung ist der wichtigste Faktor für eine positive Entwicklung Ihres Kindes: Zärtliches Streicheln, Kuscheln und liebevolle Worte lassen Ihre Kinder ihren eigenen Körper erfahren und geben ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit.

2-4 Jahre: Das Interesse an Körperausscheidungen wächst. Woher kommen „Pipi“ und „Kacka“? Kinder bemerken Geschlechtsunterschiede und viele stellen bereits Fragen zum Geschlecht. Sie wollen ihren Körper erforschen und mit dem der anderen vergleichen.

Wichtig für das Zusammenleben: Bitte benennen Sie die Genitalien. Auf diese Weise lernen Kinder, sich auszudrücken und Fragen zu stellen. Wörter wie „Penis“ oder „Vagina“ können im Alltagswortschatz verwendet werden, ohne dass sie für die Kinder unangenehm sind. Bieten Sie Ihren Kindern ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für „Doktorspiele“; sexuelle Neugier gehört zu einer gesunden Entwicklung.

5-8 Jahre: Fragen zu Schwangerschaft, Empfängnis und Verhütung stehen im Vordergrund. Die Kinder sollten auch auf die beginnende Pubertät vorbereitet werden, denn die Menstruation setzt bei vielen Mädchen bereits im Alter von acht oder neun Jahren ein.

Wichtig für das Zusammenleben: Erklären Sie den Sexualakt kindgerecht, aber ehrlich: „Babys wachsen in Mamas Bauch. Dazu muss Papas Penis in Mamas Vagina eindringen. Ein winziger Samen aus dem Penis verbindet sich mit einem Ei in Mamas Bauch und daraus wächst ein Baby!“ Seien Sie darauf gefasst, dass Ihr Kind das lustig finden oder mit Ekel darauf reagieren könnte. Zeigen Sie Verständnis. Einschlägige Bücher können hilfreich sein, um ein solches Gespräch zu vertiefen und zu unterstützen.

9-11 Jahre: In diesem Alter haben Kinder bereits ein umfangreiches Wissen über das Thema Sexualität erworben.

Wichtig für das Zusammenleben: Kinder in dieser Altersgruppe geben ihre eigene Unwissenheit über dieses Thema nicht ohne weiteres zu. Erkundigen Sie sich, was Ihr Kind weiß und was nicht, und füllen Sie eventuelle Wissenslücken auf. Nutzen Sie die Gelegenheit, um falsche Vorstellungen und Informationen, die Ihr Kind erworben hat, zu korrigieren. Im Idealfall öffnen sich die Kinder und stellen Ihnen Fragen zu Themen und Angelegenheiten, die sie im Moment am meisten beschäftigen.

Das führt dazu, dass das Kind Vertrauen und ein Gefühl entwickelt: Ich kann meine Eltern über alles fragen, was mich interessiert.

„Die sexuelle Entwicklung des Kindes ist geprägt von Erfahrungen und Ereignissen, die streng genommen nicht sexueller Natur sind: Nähe, Liebe, körperliche Berührungen durch Bezugspersonen tragen entscheidend dazu bei, dass sich Kinder in ihrem Körper wohlfühlen und angemessene Grenzen setzen, um Dinge zu vermeiden, die sie nicht mögen. Wer sich sicher fühlt, geht auch selbstbewusst mit der eigenen Sexualität um. „1

Ganz allgemein gesprochen: Je häufiger über das Thema Sexualität gesprochen wird, desto selbstverständlicher und entspannter wird der Umgang mit dem Thema sein!