Grundlagen der menschlichen Kommunikation

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Grundlagen der menschlichen Kommunikation

Gehen wir von der folgenden Definition von Kommunikation aus: Jede Kommunikation ist eine Nachricht zwischen einem/r Absender:in und einem/r Empfänger:in. Kinder und Eltern können sowohl Absender:innen (Personen, die etwas mitteilen wollen) als auch Empfänger:innen (Personen, die eine Nachricht erhalten) sein.

Man kann nicht nicht kommunizieren. Selbst wenn wir schweigen und den Blickkontakt mit anderen Personen vermeiden, senden wir eine Botschaft: „Lasst mich in Ruhe, ich will allein sein!“ Außerdem können und wollen Babys und Kleinkinder mit uns kommunizieren. Sie tun dies auf nonverbale Weise und sind daher für ihre Eltern oft schwerer zu verstehen. Ebenso versuchen sehr junge Kinder, ihre Gefühle, Bedürfnisse und ihren Willen auszudrücken. Um einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Kommunikationsprozess mit unseren Kindern zu gewährleisten, ist es wichtig, dass wir uns bemühen, ihre nonverbalen Kommunikationsbemühungen zu entschlüsseln und zu verstehen.

Es gibt symmetrische und komplementäre Kommunikationssituationen. Symmetrische Kommunikation bedeutet eine Kommunikation zwischen gleichberechtigten Partner:innen: Freund:innen, Geschwistern oder Kolleg:innenn; komplementäre Kommunikation basiert auf ungleichen Beziehungen, z. B. zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen, Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen, Eltern und Kindern. Diese Beziehungen sind von Machtstrukturen geprägt, in denen eine Person in einer Machtposition Druck auf eine andere Person ausüben kann. Natürlich ist es einfacher, aus einer Machtposition heraus zu kommunizieren, wie z. B. aus unserer Elternposition. Wir müssen jedoch darauf achten, dass wir diese Macht nicht missbrauchen, denn sonst kann die Kommunikation zu schlechten Ergebnissen führen und negative Folgen für die Beziehung zu unseren Kindern haben. Kinder befinden sich in der Kommunikation mit ihren Eltern immer in einer untergeordneten Position. Daraus können sie sich nicht befreien.

Die Gliederung des kommunikativen Prozesses: Sender:in und Empfänger:in strukturieren den Kommunikationsfluss unterschiedlich und interpretieren ihr eigenes Verhalten während des kommunikativen Prozesses als bloße Reaktion auf das Verhalten des anderen (jede/r Partner:in glaubt, dass der/die andere die Ursache für ein bestimmtes Verhalten ist). Eine Kommunikation zu gliedern bedeutet, eine fortlaufende Abfolge von Ereignissen zu interpretieren, indem ein Ereignis als Ursache und das nachfolgende Ereignis als Reaktion bezeichnet wird (wenn das eine passiert, passiert immer etwas anderes).