Wie man ein Gespräch mit Jugendlichen beginnt
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Wie man ein Gespräch mit Jugendlichen beginnt
Eine mögliche Form der Kommunikation mit Jugendlichen besteht darin, sie in Diskussionen über Themen einzubeziehen, die sie interessieren. Anstatt Ihrem Unmut über die Nutzung elektronischer Geräte durch Ihren Sohn oder Ihre Tochter Luft zu machen, interessieren Sie sich für sie und fragen Sie nach dem Zweck ihrer Mediennutzung.
- Wofür brauchst du deinen Laptop, dein Tablet oder Smartphone?
- Welche Arten von Kommunikationskanälen nutzt du?
- Welche Apps verwendest du und wofür?
- Kannst du mir zeigen, wie Bilder/Texte/Videos in verschiedenen Netzwerken verbreitet und verändert werden?
Verwickeln Sie Ihren Teenager in ein Gespräch über die individuelle Mediennutzung. Zu diesem Zweck können Sie und Ihr Kind beschließen, über einen vereinbarten Zeitraum ein Medientagebuch1 zu führen.
- Vergleichen Sie Ihre eigene Mediennutzung mit der Ihrer Teenager. Wer nutzt welche Medien und zu welchem Zweck?
- Welche Bedeutung haben diese Medien für beide Gruppen?
- Wer wird durch was belästigt oder gestört? Warum?
- Welche Wünsche haben Sie und Ihre Kinder?
- Vereinbaren Sie ein für beide Seiten akzeptables Medienfasten oder einen -urlaub.
Durch das Führen eines Medientagebuchs können Sie gleichzeitig die Selbstregulierung Ihrer Kinder im Teenageralter stärken: Habe ich das Gefühl, dass ich meine Zeit vergeude, oder bringt mich meine Mediennutzung persönlich weiter? Schließlich besteht das Hauptziel der Medienerziehung darin, dass meine Kinder einen bewussten Umgang mit den Medien lernen.
Nutzen Sie die Medien gemeinsam und bringen Sie so Ihre Söhne und Töchter ins Gespräch. Vielleicht möchten Sie die folgenden Möglichkeiten in Betracht ziehen:
- Schauen Sie sich eine Ihrer Lieblingssendungen, Seifenopern oder ein Online-Spiel genau an: Wie arbeiten die Macher:innen? Welche Ziele werden mit den Sendungen oder Spielen verfolgt? Wie werden die Schauspieler:innen oder Kandidierenden dargestellt? Wie sollen die Zuschauer:innen beeinflusst werden? Geschieht dies offen oder verdeckt? Wie real sind die „Reality-Shows“?
- Gemeinsam Apps aus dem Smartphone nutzen (z.B. für digitale Bildbearbeitung, Videos drehen). Das Schaffen von etwas Sinnvollem und die Arbeit mit „anspruchsvollen“ Spielen und Apps führt zu einem bewussten Umgang mit Smartphones und Medien im Allgemeinen (z.B. Erstellen eines E-Books, Fotoromans). Ein weiterer positiver Effekt der Zusammenarbeit von Eltern und Kindern bei der Erstellung eines digitalen Produkts ist der daraus resultierende verstärkte kritische Blick auf Medieninhalte. Wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, wie ein Film entsteht, wie Bilder verändert werden usw., habe ich einen anderen Blick auf das, was ich im Internet sehe.
- Spurensuche im Netz: Suchen Sie gemeinsam mit Ihren Jugendlichen nach Informationen über sich selbst oder über Bekannte und Verwandte. Besprechen Sie, was Sie gefunden haben und was diese Informationen für die betreffenden Personen bedeuten könnten. Werden die Rechte auf Privatsphäre verletzt? Wie kann ich meine persönliche Privatsphäre schützen? Wie möchte ich mich im Internet präsentieren? Welche Informationen über mich sollten niemals ins Internet gelangen?