Kontroverse Themen und Schulkultur – Kann man sicher reden?

Als Schulleiter:in wissen Sie, dass die Qualität des täglichen Lebens und die Kultur einer Schule einen Einfluss darauf haben können, wie gut die Schüler:innen lernen und Leistungen erbringen. Das Gleiche gilt für kontroverse Themen. Über schwierige Themen zu sprechen, kann für Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern gleichermaßen unangenehm und beunruhigend sein. Daher ist es wichtig, eine Schulkultur zu schaffen, in der man sich frei fühlt, offen über sensible Themen zu sprechen, ohne Kritik zu befürchten.

Eine unterstützende Schulkultur

Was sind die Elemente einer solchen Kultur? Eine Kultur, die die Diskussion schwieriger Themen fördert, ist

• sicher – jede:r ist frei von Mobbing, Beschimpfungen und Einschüchterungen
• einladend – jede:r fühlt sich als Individuum erkannt und als Teil der gemeinsamen Schulgemeinschaft
• offen – jede:r ist frei, seine eigenen Ideen zu entwickeln, zu erproben und auszudrücken
• integrativ – jede:r kann gleichberechtigt an allen schulischen Aktivitäten teilnehmen
• achtet die Rechte – die Menschenrechte aller Menschen werden geachtet, insbesondere die Meinungs-, Glaubens- und Religionsfreiheit, die Privatsphäre und die Freiheit von erniedrigender Behandlung
• demokratisch – jeder hat ein Mitspracherecht bei schulischen Entscheidungen.

Schulregeln und Verhaltensregeln

Die richtigen Schulregeln oder Verhaltensrichtlinien zu haben und diese angemessen durchzusetzen, trägt wesentlich dazu bei, die gewünschte Kultur zu schaffen. Dies gilt sowohl für die Regeln, die das alltägliche Verhalten in und um die Schule regeln, als auch für die Regeln, die die Lehrkräfte für die Diskussionen im Unterricht verwenden.

Gibt es Bereiche, in denen die vorherrschende Kultur an Ihren Schulen die Lehrer:innen daran hindert, mit ihren Schüler:innen zu diskutieren? Wenn ja, welche sind das und warum?