Bewertung der Beteiligung der Familie, der Gemeinschaft und der Schüler:innen an der Entwicklung meiner auf Menschenrechten basierenden Schule

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Sensibilisierung

Die Umsetzung von Menschenrechtsgrundsätzen ist eine Aufgabe, die notwendigerweise die Regierungen einbezieht, wie in der Satzung aller wichtigen Menschenrechtskonventionen, einschließlich derjenigen über Bildung, festgelegt ist. Gleichzeitig erkennen immer mehr demokratische Gesellschaften, dass die Regierungen nur begrenzt in der Lage sind, die Normen und Grundsätze der Menschenrechte umzusetzen, wenn nicht alle Menschen aktiv daran beteiligt sind und sich an sie halten. Damit die Menschenrechte Wirklichkeit werden, müssen sie von allen eingehalten und respektiert werden, auch von Familien, Schulen und anderen Einrichtungen, die Dienstleistungen für Schüler:innen anbieten, sowie von den Gemeinden und allen Verwaltungsebenen.

Vor allem hier müssen Sie verstehen, wie eng die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (Kinderrechtskonvention KRK) miteinander verbunden sind (siehe eine kurze Geschichte unten). Auch die KRK unterstreicht die vorrangige Bedeutung von Eltern und Familien für den Schutz der Rechte der Kinder. Es besteht jedoch der Irrglaube, dass die KRK den Eltern und anderen Erziehungsberechtigten die Verantwortung für die Kinder abnimmt, um den Regierungen mehr Befugnisse in diesem Bereich zu übertragen.

Dies ist jedoch nicht der Fall. In mehreren Artikeln verweist die Konvention ausdrücklich auf die Bedeutung von Eltern und Familien und beauftragt die Regierungen damit, die Familien bei der Erfüllung ihrer wesentlichen Rolle als Erzieher ihrer Kinder zu schützen und zu unterstützen. Sie fordert die Regierungen auf, die Verantwortung von Eltern, Erziehungsberechtigten und anderen Bezugspersonen für eine angemessene Betreuung zu respektieren.

 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg einigten sich viele Nationen der Welt auf einen Zusammenschluss und gründeten so die UNO, die Vereinten Nationen.

Gemeinsam wollten sie sich für Frieden und Freiheit in der Welt einsetzen.

10. Dezember 1948

An diesem Tag verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Diese Grundrechte aller Menschen auf der Welt gelten auch für Kinder.

In Anerkennung der Notlage vieler Kinder wurde die Vereinbarung neu definiert, um Kindern einen besonderen Status und Schutz zu gewähren.

1950

Ein erster Entwurf für eine Erklärung der Kinderrechte wurde anschließend mehrere Jahre lang von den UN-Mitgliedstaaten diskutiert.

20. November 1959

An diesem Tag verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Erklärung der Rechte des Kindes, in der die Rechte des Kindes als das Recht auf Schutz, Bildung, Gesundheitsfürsorge, Unterkunft und gute Ernährung definiert werden.

Obwohl eine solche Erklärung für alle Mitgliedstaaten nicht verbindlich war, stellte sie die erste große internationale Vereinbarung und den ersten Konsens über die Grundprinzipien der Kinderrechte dar.

1979

In der ganzen Welt wurde dieses Jahr als das Jahr des Kindes gefeiert. Überall wurde über die Rechte der Kinder nachgedacht und diskutiert. Zum Wohle der Kinder wünschten sich immer mehr Menschen, dass diese Rechte detaillierter ausgearbeitet und vor allem rechtlich verbindlicher gestaltet
werden.

20. November 1989

An diesem Tag nahm die Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig das Übereinkommen über die Rechte des Kindes an.

Seitdem haben die Regierungen fast aller Länder der Welt das Übereinkommen über die Rechte des Kindes unterzeichnet.

Die Konvention spricht sich auch nachdrücklich für die Beteiligung der Schüler:innen und die Wahrung ihrer Rechte auf Beteiligung aus, nämlich das Recht auf Zugang zu Informationen, das Recht auf Meinungsäußerung, das Recht auf Beteiligung an Entscheidungsprozessen und das Recht auf Vereinigung. Um das Recht auf Partizipation im schulischen Kontext zu fördern, muss in den Bildungseinrichtungen, in der Familie, in der Gemeinschaft und in der Gesellschaft insgesamt ein günstiges Umfeld geschaffen werden. In diesem Zusammenhang spielen Themen wie Inklusion, Sprache, Erziehung ohne Strafe, ein sicheres Umfeld und die Gleichstellung der Geschlechter eine entscheidende Rolle.

Um zu beurteilen, wie umfassend der Ansatz einer Schule ist, Schüler:innen, Familien und die Gemeinschaft einzubeziehen, müssen daher drei wichtige Leistungsbereiche untersucht werden, und zwar

  1. Mechanismen, die es den Schüler:innenn ermöglichen, ihre Ansichten über die Schularbeit, das Schulleben und die Teilnahme an der Schulorganisation zu äußern,
  2. Mechanismen zum Aufbau von Partnerschaften zwischen Schule und Familie für die Verwaltung und den Betrieb der Schule, die Entwicklung und den Schutz der Schüler:innen und
  3. Mechanismen für den Aufbau von Partnerschaften zwischen Schule und Gemeinde zur Verwaltung und Unterstützung von Schulen, zum Schutz der Schüler:innen und zur Verbesserung der Gemeinschaft.

Vorbereitung

Welche Schritte sind nötig?

  1. Bilden Sie ein Team, mit dem Sie während des gesamten Prozesses zusammenarbeiten. Besprechen Sie zunächst gemeinsam den Ansatz und überprüfen Sie die Liste der Indikatoren.
    a. Wählen Sie die aus, die Sie für Ihre Schule für wichtig halten.
    b. Fügen Sie Indikatoren hinzu, die Sie vermissen.
    c. Füllen Sie das Formular mit etwa zehn Indikatoren aus, die Sie für wichtig halten. Achten Sie darauf, dass Sie einige auswählen, bei denen Sie gut abschneiden, und andere, bei denen Sie noch Entwicklungsbedarf haben.
  2. Erstellen Sie einen Team-Aktionsplan und einen Zeitrahmen für eine erste Bewertung, die den Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung bildet. Beziehen Sie in die Bewertung mit ein:
    a. Schülerinnen und Schüler
    b. Lehrerinnen und Lehrer
    c. Sonstiges Schulpersonal
    d. Eltern
    e. Schulbehörde
    f. Mitglieder der Gemeinschaft, mit der Sie möglicherweise zusammenarbeiten
    g. …
  3. Entwickeln Sie den Aktionsplan und den Zeitrahmen. Stellen Sie sicher, dass sie Folgendes enthalten
    a. Das Profil der Schule nach der ersten Bewertung.
    b. Maßnahmen, die Sie (in den nächsten 6 Monaten) ergreifen werden.
    c. Eine zweite Bewertung, um mehr über die Entwicklungen zu erfahren.

18 mögliche Indikatoren, um den Grad der Beteiligung der verschiedenen Gruppen an Ihrer Schule zu bewerten:
  1. Die Schule fördert die Interaktion zwischen den Schüler:innenn auf eine Art und Weise, die mit demokratischen Methoden vereinbar ist (d.h. gegenseitiger Respekt, Zusammenarbeit, kritisches Denken und Verständnis zur Lösung von Problemen).
  2. Die Schule bietet den Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Meinung über die Aktivitäten und das Leben in der Schule zu äußern, und begrüßt dies.
  3. Die Schule verfügt über Mechanismen – wie z. B. eine Schulzeitung oder -publikation, ein schwarzes Brett, eine Meinungsbox oder Umfrageinstrumente -, um den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung und ihre Bedenken zu wichtigen schulischen und kommunalen Themen zu äußern.
  4. Die Schule bezieht die Schüler:innen in Sitzungen und Planungen ein, die ihr Wohlergehen betreffen.
  5. Die Schule hat eine aktiv arbeitende Schüler:innenvertretung.
  6. Alle Schüler:innen erhalten die gleiche Chance, sich an der Leitung und Führung von Schulclubs, Teams und Verbänden zu beteiligen.
  7. Die Schule hat eine Eltern-Lehrer-Vereinigung, die sich regelmäßig trifft und einen schriftlichen Aktionsplan hat.
  8. Die Schule bietet verständliche, zugängliche und gut publizierte Verfahren an, um Entscheidungen zu beeinflussen, Fragen oder Bedenken vorzubringen, Entscheidungen anzufechten und Probleme zu lösen.
  9. Die Schule verbreitet Informationen über Schulreformen, Richtlinien, Disziplinarverfahren, Bewertungsinstrumente und Schulziele.
  10. Die Schule informiert die Eltern und die Mitglieder des Schulausschusses regelmäßig über schulische Aktivitäten.
  11. Die Eltern sind herzlich eingeladen, Fragen zu stellen oder Probleme zu besprechen, die ihr Kind/ihre Kinder in der Schule betreffen.
  12. Die Eltern werden von der Schule ermutigt und unterstützt, ihren Schüler:innen dabei zu helfen, das Gelernte zu Hause zu festigen, wenn dies als notwendig erachtet wird.
  13. Die Schulen kommunizieren mit den Eltern auch über positives Verhalten und gute Leistungen der Schüler:innen nicht nur über Fehlverhalten oder Versagen.
  14. Die Eltern informieren die Schule über alle größeren Veränderungen im häuslichen Umfeld ihres Kindes, damit bei Bedarf angemessene Hilfe geleistet werden kann.
  15. Die Schule unterhält Kontakte zu führenden Persönlichkeiten des Gemeinwesens und anderen Interessengruppen, geht auf die Bedürfnisse des Gemeinwesens ein und bietet Gelegenheiten zum Austausch mit Gemeindemitgliedern, um den Zugang zur Schule und das Wohlergehen aller Schüler:innen unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihren Fähigkeiten zu verbessern.
  16. Die Gemeinschaft unterstützt die Schule dabei, alle Schüler:innen zu erreichen, die von der Schule ausgeschlossen wurden.
  17. Frauen und Männer aus der Gemeinschaft, die über spezielle Kenntnisse oder Fähigkeiten verfügen, werden als Referenten zu den Kursen eingeladen und begrüßt.
  18. Die Schule entwickelt Partnerschaften mit lokalen Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Gruppen und Nichtregierungsorganisationen, um das Lernen der Schüler:innen zu fördern und Familien zu unterstützen.

Aktion

Wählen Sie in Ihrem Team 10 Indikatoren aus der Liste aus.

Ausgewählte Indikatoren für die Beteiligung. Status dieses Indikators in meiner Schule von 1 bis 10. Zu ergreifende Maßnahmen (von den Diskussionsteams gesammelt).
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
  1. Bereiten Sie auf der Grundlage der obigen Liste ein Handout oder Flipchart vor, das an alle am Bewertungsprozess Beteiligten verteilt wird.
  2. Bilden Sie runde Tische mit den verschiedenen Interessengruppen (Schüler:innen, Lehrepersonen, Mitarbeitende, Eltern, Vorstandsmitglieder usw.). Letztere können sich anlässlich einer großen Schulveranstaltung treffen oder je nach ihrer Verfügbarkeit zu geplanten Sitzungen zusammenkommen.
  3. Lassen Sie sie über ihre Einschätzung und ihre Kommentare diskutieren.
  4. Beauftragen Sie sie mit der Ausarbeitung von Verbesserungsvorschlägen.
  5. Sammeln Sie alle Kommentare und Vorschläge in Ihrem Team.
  6. Erstellen Sie einen klaren und umsetzbaren Masterplan für die kommenden 6 bis 12 Monate.
  7. Übermittlung des Masterplans an alle beteiligten Schlüsselpersonen.
  8. Planen Sie den nächsten Bewertungszeitraum (Transparenz geht vor!).