Effizienz in meiner auf den Menschenrechten basierenden Schule
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Jedes Kind hat das Recht auf Bildung. Dieser Grundgedanke wurde in Ziel 4 der UN-Agenda 2030 weiterentwickelt. Was jeder Pädagoge wissen und verstehen muss, ist, dass Bildung allein nicht ausreicht: Schüler:innen aller Altersgruppen haben das Recht auf eine hochwertige Bildung und auf effektive Lernmethoden.
Oberstes Ziel für Ihre Schule ist es daher, genau das zu gewährleisten: Alle Schüler:innen müssen die Chance haben, erfolgreich zu lernen – auf ihrem eigenen Leistungsniveau, unabhängig vom Geschlecht. Bildung für alle als Menschenrecht kann nicht erreicht werden, ohne dass Sie sich als Schulleiter:in die Frage stellen, wie effektiv Ihre Schule in der systematischen Förderung ist und wie erfolgreich Ihre Lehrer:innen in der täglichen Unterrichtspraxis einzelne Lernende unterstützen.
Die Schaffung eines Lernumfelds, das eine weit gefasste Definition von Qualität demonstriert und fördert, muss im Mittelpunkt von Thema 2 – Die Effektivität Ihrer auf Menschenrechten basierenden Schule – stehen. Es gibt viele mögliche Kriterien für effektives Lernen. In den folgenden vier Rubriken schlagen wir vor, vier wichtige Aspekte der Qualität zu berücksichtigen: Die Qualität des Lernumfelds, die Lernbereitschaft der Schüler:innen, die Lehr-Lern-Prozesse und -inhalte sowie die Lernergebnisse.
Hochwertige Lernumgebungen umfassen:
- Richtlinien und Praktiken, die explizite oder implizite Diskriminierung, Belästigung, Demütigung, Gewalt, körperliche Züchtigung und Drogenmissbrauch verbieten,
- Einrichtungen mit angemessenen Klassenräumen, sauberem Wasser und sanitären Anlagen,
- Dienstleistungen, die die Sicherheit sowie die physische und psychosoziale Gesundheit fördern.
Optimale Lernende sind:
- gesund
- gut genährt
- lernwillig
- unterstützt von ihrer Familie
- unterstützt von ihrer Gemeinschaft
Qualität der Lehr- und Lernprozesse und -inhalte:
- mit schüler:innenzentrierten und auf Lebenskompetenzen basierenden Fähigkeiten,
- mit Bildungskonzepten und Technologieanwendungen, die darauf abzielen, Ungleichheiten abzubauen und hochwertiges Lernen zu fördern,
- mit einschlägigen Lehrplänen und geeigneten Materialien für Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten und
- das wesentliche Wissen sowie die Fähigkeiten und Kompetenzen für das Leben.
Qualität der Ergebnisse:
- definierte Lernergebnisse (Wissen, Einstellungen und Fähigkeiten),
- geeignete Möglichkeiten, sie auf Klassen-, Schul- und nationaler Ebene zu bewerten.
Vorbereitung
Welche Schritte sind nötig?
- Bilden Sie ein Team, mit dem Sie während des gesamten Prozesses zusammenarbeiten. Besprechen Sie mit diesem zunächst gemeinsam den Gesamtansatz und gehen Sie die Liste der 28 Indikatoren durch.
a. Wählen Sie die Themen aus, die für Ihre Schule wichtig sind.
b. Fügen Sie Indikatoren hinzu, die Ihnen fehlen.
c. Füllen Sie das Formular mit etwa zehn Indikatoren aus, die Sie für wichtig halten. Achten Sie darauf, dass Sie einige auswählen, bei denen Sie gut abschneiden, und einige, bei denen Sie noch Entwicklungsbedarf haben. - Bereiten Sie einen Aktionsplan für das Team und einen Zeitrahmen für eine erste Bewertung vor, die den Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung bilden wird. In die Bewertung einbeziehen:
a. Schülerinnen und Schüler
b. Lehrerinnen und Lehrer
c. Sonstiges Schulpersonal
d. Eltern
e. Schulbehörde
f. Mitglieder der Gemeinschaft, mit der Sie möglicherweise zusammenarbeiten.
g. … - Entwickeln Sie den Aktionsplan und den Zeitrahmen. Stellen Sie sicher, dass sie Folgendes enthalten
a. Das Profil der Schule nach der ersten Bewertung.
b. Schritte, die Sie (in den nächsten 6 – 12 Monaten) unternehmen werden.
c. Eine zweite Bewertung, um mehr über die Entwicklungen zu erfahren.
28 mögliche Indikatoren für Ihre Schule zur Bewertung Ihrer Wirksamkeit:
- Die Schule verfügt über ein klares Leitbild und/oder eine klare Vision, die gut sichtbar angebracht ist und allen Mitarbeitenden, Schüler:innen, Eltern und Gemeindemitgliedern angemessen erläutert wurde.
- Die Schule verfügt über Richtlinien gegen jegliche Form von Diskriminierung bei der Einschreibung und im Unterricht, überwacht diese und setzt sie durch.
- Die Schule verfügt über Richtlinien gegen körperliche Züchtigung und jede andere Form von Gewalt, überwacht diese und setzt sie durch.
- Die Schule verfügt über Richtlinien zu angemessenen sanitären Einrichtungen und Hygiene für Lehrkräfte, Personal und Schüler:innen überwacht diese und setzt sie durch.
- Der/dieSchulleiter:in sorgt für eine strategische Ausrichtung und eine wirksame Führung auf der Grundlage eines schriftlichen Aufsichtsplans.
- Die Schule arbeitet mit den örtlichen Vorschulzentren zusammen, um die nahtlose Fortsetzung der frühkindlichen Entwicklung zu gewährleisten.
- Es gibt genügend Tische, Stühle und Unterrichtsräume, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten aller Schüler:innen gerecht werden.
- Das Schulgelände bietet ausreichend Platz, damit die Schüler:innen sicher und – wenn möglich – kreativ spielen können.
- Die Schulgebäude und -einrichtungen sind sauber, sicher und werden regelmäßig gewartet.
- Die Klassenräume sind ordentlich und verfügen über angemessene Beleuchtung, Belüftung, Heizung und Kühlung.
- Saubere und getrennte Toiletten für Mädchen und Jungen sowie für das weibliche und männliche Schulpersonal stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung.
- Alle Schüler:innen haben leichten Zugang zu sauberem Trinkwasser.
- Ein angemessenes Abfallentsorgungssystem ist vorhanden und wird gewartet.
- Der Lehrplan und die Arbeit im Klassenzimmer unterstützen die Lernbedürfnisse aller Schüler:innen auf sinnvolle und praktische Weise. Wenn dies nicht der Fall ist, werden so weit wie möglich entsprechende Anpassungen des Lehrplans empfohlen.
- Die Lehrkräfte sind bereit und in der Lage, sich mit kontroversen Themen auseinanderzusetzen (die sich aus dem Inhalt von Unterrichtsmaterialien, Lehrbüchern und Lernressourcen ergeben können), und darauf vorbereitet, kritisches Denken und Verständnis zu fördern.
- Die Lehrkräfte erstellen regelmäßig Unterrichtspläne und überarbeiten sie entsprechend.
- Bei Bedarf unterstützen die Lehrkräfte die Schüler:innen beim Erwerb der offiziellen Unterrichtssprache(n) und respektieren und fördern gleichzeitig das Erlernen der Muttersprache der Kinder – soweit dies möglich ist.
- Die Lehrkräfte erhalten eine angemessene Ausbildung in schüler:innenzentrierten Lernansätzen, um sicherzustellen, dass die Schüler:innen aktiv an ihrem Lernen teilnehmen, individuelle Unterschiede respektiert werden und das Wohlbefinden der Schüler:innen gefördert wird. Die Lehrkräfte setzen Unterrichtsmethoden ein, die dem Alter, den Fähigkeiten und den Lernmethoden der einzelnen Schüler:innen entsprechen.
- Die Lehrer:innen bewerten regelmäßig die Leistungen ihrer Schüler:innen , wobei sie verschiedene Beurteilungsmethoden einsetzen, um den Schüler:innen Feedback und Orientierungshilfen zu geben, damit sie sich verbessern können.
- Alle Schüler:innen werden ermutigt, in flexiblen und heterogenen Gruppen zusammenzuarbeiten, um Probleme zu lösen, Projekte durchzuführen und ihre Lernziele zu erreichen.
- Alle Schüler:innen werden ermutigt, ihre Ansichten und Gefühle durch die Kunst auszudrücken (Musik, Zeichnen, Theater, Fotografie usw.).
- Das Lernen im Klassenzimmer ist flexibel, dynamisch und aktiv und findet in einem Kontext von Ordnung und Stabilität statt.
- In jedem Klassenzimmer gibt es eine „Schüler:innenecke“ mit ergänzenden Lern- und Freizeitmaterialien sowie Ausstellungen von Schüler:innenarbeiten.
- Die Schule unternimmt positive Schritte, um die Anerkennung der Lehrkräfte zu erhöhen, z.
B. durch die Erleichterung von Beförderungen – wo dies möglich ist – und die Weitergabe von Leistungen. - Die Lehrkräfte unterstützen ihre Kollegen, indem sie wirksame Lehrtechniken weitergeben und ihre Erfahrungen austauschen.
- Den Lehrkräften werden Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und zur Innovation geboten (z. B. durch projektbasiertes Lernen oder Selbst-/Peer- Reflexionstechniken).
- Die Lehrpersonen haben ihren eigenen Aufenthalts- und/oder Arbeitsbereich.
- Die Gemeinschaft wird mobilisiert, um die Lehrpersonen und ihren Unterricht zu unterstützen.
Aktion
Wählen Sie in Ihrem Team 10 Indikatoren aus der Liste aus.
Ausgewählte Indikatoren für die Wirksamkeit | Status dieses Indikators in meiner Schule von 1 bis 10. | Zu ergreifende Maßnahmen (von den Diskussionsteams gesammelt). |
1. | ||
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10. |
- Bereiten Sie auf der Grundlage der obigen Liste ein Handout oder Flipchart vor, das an alle am Bewertungsprozess Beteiligten verteilt wird.
- Bilden Sie runde Tische mit den verschiedenen Interessengruppen (Schüler:innen Lehrer:innen, Mitarbeitende, Eltern, Vorstandsmitglieder usw.). Letztere können sich anlässlich einer großen Schulveranstaltung treffen oder je nach ihrer Verfügbarkeit zu geplanten Sitzungen zusammenkommen.
- Lassen Sie sie über ihre Einschätzung und ihre Kommentare diskutieren.
- Beauftragen Sie sie mit der Ausarbeitung von Verbesserungsvorschlägen.
- Sammeln Sie alle Kommentare und Vorschläge in Ihrem Team.
- Erstellen Sie einen klaren und umsetzbaren Masterplan für die kommenden 6 bis 12 Monate.
- Übermittlung des Masterplans an alle beteiligten Schlüsselpersonen.
- Planen Sie den nächsten Bewertungszeitraum (Transparenz geht vor!).