Schlüsselprinzipien für demokratische Schulführung als gesamtschulischer Ansatz

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Basierend auf dem Referenzrahmen für Kompetenzen für eine demokratische Kultur, Band 3, S. 97.

1. Respekt für den lokalen Kontext und die lokalen Arbeitsweisen

Ob in der Gesellschaft oder in der Schule, eine Kultur, die von einer Führungsperson aufgezwungen wird, wäre autokratisch und nicht demokratisch. Eine demokratische Kultur entwickelt sich durch die Beteiligung der Bürger:innen und in einer Schule durch alle Beteiligten, die ermutigt werden müssen, ihr Fachwissen einzubringen.

2. Befähigung aller Beteiligten, auf der Grundlage einer Situationsbewertung eigene Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln

Es gibt kein Patentrezept für die Herausforderungen, mit denen Einzelpersonen in verschiedenen Einrichtungen und Ländern konfrontiert sind. Durch eine Bewertung der aktuellen Situation an einer Schule, einschließlich ihrer Bedürfnisse und Kapazitäten, erhalten die Hauptakteure ein besseres Verständnis für ihre spezifischen Herausforderungen und werden in die Lage versetzt, ihre eigenen maßgeschneiderten Maßnahmen zu entwickeln. Dies wiederum stärkt das Gefühl der Eigenverantwortung und die Motivation der Teilnehmenden für Veränderungen.

3. Förderung von „Learning by doing“ durch die Beteiligung aller Akteure

Demokratische Kompetenzen lassen sich am besten durch die tägliche Praxis entwickeln, einschließlich partizipativer Entscheidungsfindung, respektvoller und gleichberechtigter Interaktionen und demokratischer Lehr- und Lernmethoden. Dies erfordert eine engagierte Partnerschaft aller Beteiligten – von Schüler:innen, Lehrpersonen, Schulleitung und Eltern bis hin zu lokalen Behörden und anderen Akteuren der Gesellschaft. Darüber hinaus verdeutlicht es die entscheidende Bedeutung der Bildungseinrichtungen als Ganzes für den Prozess des Lernens und der Förderung der demokratischen Kultur.

Durch die Teilnahme an der Schule erwerben die Schüler:innen die erforderlichen Fähigkeiten für eine demokratische Staatsbürgerschaft im Erwachsenenleben. Dies ist sowohl ein Lernen „für“ als auch „durch“ Demokratie und Menschenrechte im Rahmen von EDC/HRE als gesamtschulischem Ansatz. Siehe: http://living-democracy.com/de/textbooks/volume-1/part-1/unit-3/chapter-1/

4. Integration des Kapazitätsaufbaus in den Schulplanungsprozess

Veränderungen in der Schulkultur sind nachhaltiger, wenn sie in den formellen Planungsprozess einer Schule integriert werden, wie z. B. die Erstellung eines Schulleitbildes (siehe Aktionshandout).

5. Langfristige Unterstützung von lokalen Projekten und Initiativen

Die Überwindung von Widerständen gegen den Wandel und die Veränderung von Interaktionsformen und Praktiken in Schulen erfordern Zeit und Mühe. Ein systemischer Wandel lässt sich nicht durch eine einmalige Anstrengung erreichen. Langfristige und kontinuierliche Unterstützung ist entscheidend für greifbare Ergebnisse und eine nachhaltige Wirkung. Wir sollten nach dem Grundsatz handeln, kleine Schritte machen, anstatt einen großen Sprung zu wagen. Es erfordert Geduld und wir müssen den Menschen, die sich für eine demokratische Schulführung engagieren, Zeit geben, sich auf den demokratischen Wandel einzustellen, angefangen bei den Akteuren, die sich für eine demokratische Schulführung engagieren und daran interessiert sind.