Schulen vermitteln den Schüler:innen nicht nur Wissen und Fähigkeiten. Eine Schule ist auch die erste Institution, in die Kinder in jungen Jahren eintreten, und sie ist eine Gemeinschaft, welche junge Menschen sozialisiert und ihre Einstellungen und Werte – und auch die der Mitarbeiter:innen – stark beeinflusst. In der Schule verbringen die Kinder die meiste Zeit im Unterricht mit ihren Lehrpersonen und Gleichaltrigen. Wenn Sie als Schulleiter:in wollen, dass Ihre Institution demokratischer wird, müssen Sie daher unbedingt versuchen, das Geschehen im Klassenzimmer mit einzubeziehen, indem Sie Schüler:innen und Lehrkräfte an diesem Prozess teilhaben lassen. Als Schulleiter:in sollten Sie sich aus den Angelegenheiten der Lehrkräfte im Klassenzimmer heraushalten, in einigen Ländern ist es Ihnen nicht einmal erlaubt, einzugreifen. Hoffen wir, dass Ihre Lehrer:innen fähig sind, ihre Schüler:innen zu ermutigen, sich an Entscheidungen zu beteiligen und dass sie die Verantwortung dafür übernehmen, die Klassengemeinschaft und all ihre Belange so gut wie möglich zu gestalten.
Aus der Sicht der Lehrer:innen macht es einen großen Unterschied, ob sie mit solchen Bemühungen allein gelassen werden oder ob sie wissen, dass ihre Schulleitung ihren demokratischen Ansatz nicht nur nachdrücklich befürwortet, sondern auch bereit ist, sie mit allen Mitteln zu unterstützen. Das Erlernen von Demokratie in der Schule erfordert einen ganzheitlichen schulischen Ansatz, der auf mehr hinausläuft als auf ein paar zusätzliche Initiativen in einigen oder sogar allen Klassen. Die Lehrkräfte brauchen Gelegenheiten, um ihre Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren und neue Anregungen und Ideen zu erhalten. Mit anderen Worten: Eine demokratische Schulgemeinschaft ist eine Lerngemeinschaft. Diese Sequenz bietet Ihnen als Schulleiter:in Ideen und Werkzeuge, um Ihre Schule auf ihrem Weg zur Demokratie anzustossen, zu koordinieren, zu begleiten und zu unterstützen.