Demokratie- und Menschenrechtsunterricht als gesamtschulischer Ansatz

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Die Position der Schulleiter:in mag sich von Land zu Land stark unterscheiden, aber die Art und Weise, wie Menschen am besten lernen, bleibt dieselbe. Kooperation und Peer-Learning, d. h. Lehrer:innen lernen von Lehrer:innen verbessern nicht nur die Qualität des Lehrens und Lernens an Ihrer Schule, sondern auch Ihre Schulentwicklungsressourcen. Dieser Prozess hängt von Ihrer Entscheidung ab, ihn gemeinsam mit Ihren Lehrpersonen zu initiieren, zu organisieren und zu unterstützen.

Demokratische Gemeinschaften sind auf gebildete Bürger angewiesen

Unsere immer komplexer und dynamischer werdenden Gesellschaften erfordern EDC/HRE als gemeinsamen Hintergrund jeder Lehrtätigkeit in der Schule, sowohl im Unterricht als auch darüber hinaus. Das Bildungsniveau, welches Kinder und Jugendliche heute benötigen, geht weit über die bloße Fähigkeit zu lesen, zu rechnen und zu schreiben hinaus. Vielmehr umfasst die Bildung, die heute gebraucht wird

  • ein besseres Verständnis der Welt;
  • logisches, kritisches und kreatives Denken;
  • die Fähigkeit, das Abstrakte mit dem Konkreten zu verbinden;
  • die Fähigkeit, abstrakte Konzepte und Symbole zu verstehen;
  • die Fähigkeit, Fakten und Forschungsergebnisse zu interpretieren;
  • die Fähigkeit, selbstständig und kooperativ zu lernen;
  • kurz gesagt: funktionale Lese- und Schreibfähigkeit.

Demokratische Gemeinschaften sind auf gebildete und kompetente Bürger angewiesen. Bildung für demokratische Staatsbürgerschaft und Menschenrechte (EDC/HRE) spricht alle oben genannten Kompetenzen an und bereichert sie mit den Werten und Einstellungen, die die Kultur der Demokratie ausmachen. Siehe Kompetenzen für eine demokratische Kultur.

EDC/HRE als Ansatz für die gesamte Schule

Alphabetisierung erweitert und überbrückt die Grenzen zwischen den Fachgebieten der Wissenschaft und des Wissens. Darüber hinaus schafft sie eine gemeinsame Basis, die den Umfang und die Ziele jedes akademischen Fachs erweitert und die Lernenden besser auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereitet. EDC/HRE reagiert auf einige der dringenden kontroversen Themen unserer Gesellschaft und bietet ein solches Konzept der Alphabetisierung für einen fächerübergreifenden und gesamtschulischen Ansatz. Auf der Ebene der Schulfächer muss das Lehren und Lernen nicht neu erfunden oder umstrukturiert werden. Vielmehr sollten sie in eine breitere Perspektive integriert werden, die sie als Teil eines Ganzen zusammenführt. Jedes Fach konzentriert sich auf bestimmte Inhalte des Lehrplans und die spezifischen Methoden und Argumentationsweisen, die diese Inhalte und Themen erfordern. Aus der Perspektive der gesamten Schule kann man sich die Schulfächer wie einen Chor vorstellen. Jede Stimme ist deutlich hörbar, aber der Chor als Ganzes singt das gleiche Stück, was bedeutet, dass die Schule als Ganzes die gleichen Bildungsziele verfolgt.

Ein gemeinsamer Hintergrund

Ein schulweites Unterrichtskonzept ermutigt die Lehrkräfte, auf eine einzige Gruppe in der Schulgemeinschaft hinzuarbeiten, da ihr Unterricht, so unterschiedlich ihre Fächer auch sein mögen, spezifische Ziele, Bedürfnisse und Herausforderungen teilt. Alle Lehrkräfte unterrichten Lernende derselben Altersgruppe und sind mit denselben Unterschieden konfrontiert, z. B. hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit. Darüber hinaus ist der Erwerb einer demokratischen Kultur auch eine Aufgabe für die gesamte Schule.

Daraus folgt, dass Schulen bei der Erziehung zu Demokratie und Menschenrechten einen fächerübergreifenden Unterrichtsansatz benötigen, um ihren Schüler:innen Wissen und Verständnis für Demokratie und Menschenrechte zu vermitteln und die Fähigkeiten einzuüben sowie die Einstellungen und Werte zu lehren, die die Bürger brauchen, um sich an der Demokratie zu beteiligen und sie zu unterstützen. Diese kohäsive, kollektive und kooperative Art des Unterrichts bezieht auch Schulmitarbeitende, Eltern und die lokale Gemeinschaft mit ein. Darüber hinaus bereichert und stärkt dieser Ansatz das Unterrichten als Kernprinzip des Schullebens, im Unterricht, auf dem Schulhof, in der Mensa und sogar außerhalb des Schulgeländes. Es gibt keine akademische Wissenschaft und kein akademisches Fach, das nicht in den Dienst dieser pädagogischen Notwendigkeit gestellt werden kann.