Verknüpfung des Unterrichts mit der realen Welt

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Die Leitung einer Schule ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine klare Vorstellung von den Hauptzielen dieser Institution voraussetzt. Es gibt gute Möglichkeiten, die verschiedenen Themen und kleinen Schritte wie Teile eines Puzzles zu einem großen Bild zusammenzufügen. Wenn Sie dieses Gesamtbild vor Augen haben, können Sie sich oft auf – meist unliebsame – Überraschungen einstellen, bevor sie eintreten.

„Die demokratische Beteiligung der Schüler:innen sollte sich auf Schülervertretungen beschränken und sich mit Aktivitäten in der Schule allgemein befassen, aber nicht mit solchen im Unterricht. Denn dieser ist zu wichtig, als dass sich Schüler:innen hier einmischen dürften.
Diese Ansicht ist in den Schulen weit verbreitet, und diejenigen, die so argumentieren, erwarten, dass die Schüler:innen einfach nur brav die Schulregeln und die Anweisungen des Personals befolgen. Andererseits erwarten wir aber, dass sich die Schüler:innen auf ihre Rolle als erwachsene Bürger:innen in einer demokratischen Gemeinschaft vorbereiten. Glauben wir wirklich, dass sie sich irgendwie von selbst zu demokratischen Bürger:innen entwickeln, nur weil sie einige Jahre lang die Schule besucht haben?

„Werde ich das jemals in meinem Leben brauchen? – In der realen Welt da draußen? Warum brauche ich es?“ Fragen wie diese verweisen auf die Kluft zwischen der Zeit, die Schüler:innen im Unterricht und außerhalb davon verbringen. Sie werden sich nicht mit dem Argument zufriedengeben, dass eine Lektion nützlich ist, weil sie vom Ministerium in den Lehrplan aufgenommen wurde, oder weil die Lehrperson dies sagt, oder weil sie auf die Prüfungen vorbereitet werden. Vielmehr erinnern diese Fragen die Lehrkraft daran, worum es in der Didaktik geht: Sie müssen in der Lage sein, ihre Themenwahl und ihre Lernziele zu begründen und dabei zu bedenken, dass etwas nur dann interessant wird, wenn es einen Bezug zum wirklichen Leben und zu dem hat, was die Lernenden bereits wissen.

Wenn Sie dieses Thema mit Ihren Lehrer:innen besprechen möchten, werden Sie von diesen Materialien unterstützt:
Die Lehrkräfte können kleine Schritte unternehmen, wenn sie auf die Lernbedürfnisse der Schüler:innen eingehen wollen, aber sie sollten sie unternehmen: http://living-democracy.com/de/textbooks/volume-1/part-2/unit-1/chapter-2/lesson-7/

Lehrkräfte, die ihre didaktischen Entscheidungen reflektieren möchten, finden hier Unterstützung:
http://living-democracy.com/de/textbooks/volume-1/part-2/unit-2/

Demokratische Staatsbürgerschaft kann in der Schule durch Erfahrung und Reflexion erlernt werden. Die Erziehung zu demokratischer Staatsbürgerschaft und Menschenrechten (EDC/HRE), sowohl als Unterrichtsthema als auch als gesamtschulischer Ansatz, zeigt viele Wege auf, wie Unterrichtsthemen mit der realen Welt und insbesondere mit dem Leben in der Schule verknüpft werden können. EDC/HRE schlägt zudem verschiedene Wege vor, um unterschiedlichen Unterrichtsstilen gerecht zu werden. Für Lehrkräfte, die lehrerzentrierte Kurse bevorzugen, bietet EDC/HRE Übungen zu Themen und Beispielen, die sich auf die Erfahrungen der Schüler:innen beziehen. Lehrkräfte, die sich für Modelle des kooperativen und aufgabenorientierten Lernens interessieren, finden in den EDC/HRE-Handbüchern (http://living-democracy.com/de/teachers/).