Ansatz für die gesamte Schule oder für die einzelnen Klassen?

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Auf die Frage: „Was ist eine Schule?“ hängt die Antwort von der jeweiligen Sichtweise ab. Während die einen dabei von der Lehrperson und dem Geschehen im Klassenzimmer sprechen, beziehen sich andere auf die Schulgemeinschaft, die Schule als wichtiges Element der Gesellschaft oder auch einfach nur auf das, was in der Pause geschieht. Bei einem gesamtschulischen Ansatz wird anerkannt, dass alle Aspekte der Schulgemeinschaft einen Einfluss haben. Dies gilt insbesondere für die Ernährung, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller auswirkt. Wohlergehen als Gesamtkonzept und gesunde Ernährung als eines seiner Elemente müssen ein Anliegen der gesamten Schule sein, denn es ist bekannt, wie eng Lernen und Wohlbefinden miteinander verbunden sind. Angesichts der Tatsache, dass junge Menschen einen Großteil ihrer ersten 15 bis 20 Jahre in einem schulischen Umfeld verbringen und Lehrer und Schulpersonal oft viele Jahrzehnte, ist die Schule nicht nur der Brennpunkt des akademischen Lernens, sondern auch der Ort der sozialen, emotionalen und körperlichen Entwicklung, und zudem ein Ort, an dem eine Menge Essen und Getränke konsumiert werden. Die Schule ist der Ort, an dem alle Mitglieder dieser Gemeinschaft Freundschaften schließen, gesunde Beziehungen entwickeln, lernen, mit Schwierigkeiten umzugehen und gemeinsam zu essen. Die demokratische Führung spiegelt nicht nur das gewählte politische System eines Staates wider, sondern repräsentiert auch die kulturell vielfältigen Gemeinschaften. Wo sonst gibt es eine solche Vielfalt an Traditionen und Gewohnheiten, wenn nicht beim Essen? Ist es möglich, dass heute nicht diese traditionellen oder unterschiedlichen regionalen und nationalen Essgewohnheiten das Problem sind, sondern viel mehr die globalisierte, massenhafte Produktion von Fertigprodukten, die einfach und billig zu kaufen und zu konsumieren sind? Zusammen mit der gesamten Schulgemeinschaft sollte es möglich sein, ein Schulumfeld und eine Esskultur zu entwickeln, welche die Gesundheit und gute Ernährungsgewohnheiten fördert.

Wenn man die Fakten über ungesunde Ernährung kennt, sollte es doch eigentlich einfach sein: Die Schulleitung verbietet bestimmte Lebensmittel auf dem gesamten Schulgelände. Diese dürfen weder von zu Hause mitgebracht noch in der Schulkantine oder in den kleinen Kiosken und Läden auf dem Campus angeboten werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass solche Verbote stets Konzepte hervorbringen, die sie untergraben. Eine demokratisch orientierte Führungskraft weiß, dass Partizipation die Grundlage für nachhaltige Lösungen ist: Die fachlichen Begründungen für demokratische Führung in der Schule liegen im Wesen der Demokratie selbst und in den sozialen Kontexten unserer Gemeinschaften begründet. In den vielfältigen Gemeinschaften von heute ist es oft schwierig, einen demokratischen Konsens zwischen den verschiedenen Akteuren im Bildungsbereich zu erreichen. Daher müssen sich die Schulleitungen darum bemühen, eine Atmosphäre der Sensibilität für die Werte anderer zu schaffen. Sie müssen den Handlungen der Schüler:innen, Lehrpersonen, Eltern und Gemeindemitglieder, mit denen sie zu tun haben, einen Sinn geben. Diese authentische Form der Führung zahlt sich aus, wenn das Verständnis für die Wertvorstellungen anderer den Führungskräften Informationen darüber liefert, wie sie deren Praktiken am besten beeinflussen können, um allgemein vertretbare Ziele wie gesunde Ernährung und gesunde Essgewohnheiten zu erreichen. Um alle mit ins Boot zu holen, muss eine Schulleitung wissen, wer was weiß, wer welche Kenntnisse und Erfahrungen zu einem bestimmten Thema hat. Als Schulleiter:in bin ich mir der Kompetenzen der anderen bewusst und mache ihnen klar: Bitte unterstützt unsere Schulgemeinschaft mit eurem Wissen und euren Erfahrungen (Fähigkeiten)! Im Sinne eines demokratischen Verständnisses bedeutet dies auch, dass Sie die Macht mit anderen teilen. Aber dazu müssen Sie einfach bereit sein.