Klassenräte finden in der Regel einmal wöchentlich pro Fach in jeder Klasse einer Schule statt.
Der Klassenrat ist eine institutionalisierte Struktur, die es den Schülern ermöglicht, ihre Anliegen zu artikulieren und sie mit ihren Lehrpersonen und Mitschüler:innen zu diskutieren. In der Regel gibt es eine schriftliche Klassenratsverfassung, in der die wichtigsten Merkmale und Rahmenbedingungen festgelegt sind. Sie können eine solche Satzung gemeinsam mit dem Kollegium erstellen und den Aktionsplan in diesem Abschnitt nutzen, um die Umsetzung des Klassenrats Schritt für Schritt zu erleichtern. Als demokratisch gesinnte Schulleiterin oder demokratisch gesinnter Schulleiter sind Sie daran interessiert, dass es in jeder Klasse solche Räte gibt.
Sorgen Sie dafür, dass die Lehrkräfte gut darauf vorbereitet sind. Bereiten Sie eine Fortbildungsveranstaltung in Ihrer Schule mit einer Gruppe engagierter Lehrpersonen vor, die Ihre Bemühungen unterstützen. Die folgenden Informationen müssen von allen geteilt werden:
Hauptbestandteile von Klassenräten:
- Finden und Sammeln von Gesprächsthemen (Konflikte, Infrastruktur, Klassenfahrten, Regeln, Unterricht usw.); die Schüler:innen können ihre Anliegen in einem Klassenratsordner auflisten oder in einen Briefkasten einwerfen, der ständig zugänglich ist.
• Übernahme von Rollen und Funktionen, z. B. Präsident:in, Vizepräsident:in, Vorsitzende:r, Protokollführung, Zeitmanagement. Alle Rollen werden zu Beginn mit Hilfe der Lehrerin oder des Mentors eingeübt.
• Ziel: Der Mentor oder die Lehrerin zieht sich allmählich zurück, und die Schüler:innen verwalten sich selbst.
Eine Klassenratssitzung: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Vorbereitung der Klassenratssitzungen:
- Vor den Sitzungen: Die zu erörternden Themen/Fragen werden aufgelistet (Themensammlung).
- Das Protokoll der letzten Sitzung und eine Protokollvorlage für die nächste Sitzung werden erstellt.
- Die Stühle werden im Kreis aufgestellt und das Material wird bereitgestellt.
- Die Leitung wird gewählt (vielleicht schon für das ganze Semester).
Einleitung:
Ein Klassenrat kann mit einer Begrüßung durch die Leitung beginnen, einer Bekundung der gegenseitigen Anerkennung oder von Wünschen.
Überprüfen Sie die Entscheidungen der letzten Sitzung:
Der Rat prüft die Beschlüsse, sammelt die Beschlüsse und nimmt vielleicht einige Themen in die Liste der Themen auf.
Klären Sie das Protokoll der Sitzung:
Der Rat prüft die aktuelle Liste der Themen.
- Sind die Themen noch dringend? Müssen sie noch diskutiert werden?
- Gibt es neue oder dringendere Probleme?
- Gibt es sonst noch etwas, über das informiert, diskutiert oder entschieden werden muss?
Besprechen Sie Bedenken und lösen Sie Konflikte:
Die Schüler:innen äußern ihre Bedenken, suchen nach Lösungen und überlegen sich Vorschläge. Wer ein Thema vorschlägt, beginnt mit der Erläuterung des Anliegens. Die anderen Schüler:innen holen Informationen ein und stellen Folgefragen, um das Thema vollständig zu verstehen, Argumente vorzubringen und Vorschläge zu sammeln (in kleinen Gruppen oder im Plenum).
Entscheidungen treffen:
Nach der Debatte und Erörterung eines Themas muss eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden (durch Abstimmung oder Konsensfindung) und es muss ein Verfahren zur Steuerung des Prozesses geben.
Aufzeichnung von Entscheidungen:
Die Beschlüsse werden protokolliert und als Dokumente in einer Klassenratsakte abgelegt. Nach einiger Zeit muss der Klassenrat überprüfen, ob die Beschlüsse umgesetzt wurden (warum, warum nicht).
Reflexion und Feedback zur Sitzung:
Die Schüler:innen reflektieren ihre Erfahrungen im Klassenrat und fragen sich, was gut/nicht gut funktioniert hat und was sie individuell und gemeinsam ändern könnten.
Abschluss der Sitzung:
Die Leitung stellt die Beschlüsse noch einmal vor, klärt organisatorische Fragen usw.
Reflexion der Klassenratssitzungen:
Der Mentor oder die Lehrerin reflektiert den Klassenrat und die Aufgabenerfüllung (Vorsitz, Protokollführung usw.) mit den entsprechenden Schüler:innen der und findet heraus, ob sie für ihre Funktion noch Unterstützung brauchen. Allenfalls werden weitere Anliegen und Vorschläge gesammelt.