Sequenz 1: Das mag ich
Living Democracy » Textbooks » Demokratie erfahren » Einheit 1: Identität – Primarstufe – Ich in meiner Gemeinschaft » Sequenz 1: Das mag ichIch bin ein Junge / ein Mädchen, und was ich mag und tue ist okay
Ziele | Die Schülerinnen und Schüler entdecken, über welche Fähigkeiten und Kenntnisse sie selbst und andere Kinder verfügen. Sie erkennen die Auswirkung von Geschlechterstereotypen. |
Aufgaben | Die Schülerinnen und Schüler ordnen ihre Vorlieben und Verhaltensweisen vier Kategorien zu. Sie tauschen ihre Ergebnisse untereinander aus und reflektieren sie. |
Medien und Materialien | Papier und Stifte, Klassensatz des Arbeitsblattes (Raster „Das mag ich und tue ich“). |
Methoden | Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion in der Klasse. |
Verlauf der Sequenz
Die Lehrperson führt in das Thema ein, indem sie Fragen stellt wie: „Was macht ihr gerne?“ „Was macht ihr nicht gerne?“ „Was tun Mädchen?“ „Was tun Jungen?“ Sie lässt den Kindern dann Zeit zum Nachdenken und zeigt ihre Anerkennung für ihre Antworten.
Im nächsten Schritt verteilt die Lehrperson das Arbeitsblatt, Papier und Stifte an die Kinder. Jedes Kind faltet das Arbeitsblatt in der Mitte, so dass nur das obere Raster zu sehen ist. Damit arbeiten die Kinder. Dann stellt die Lehrperson die Aufgabe:
- Schreibe auf, ob du ein Mädchen oder ein Junge bist.
- Schreibe fünf Dinge auf, die du gerne tust und auch tust.
- Schreibe fünf Dinge auf, die du zwar tust, aber ungern tust.
- Schreibe fünf Dinge auf, die du nicht gerne tue und auch nicht tust.
- Schreibe fünf Dinge auf, die du nicht tust, aber gerne tun würdest.
Schreibe bei allen Dingen „ok“ dazu, wenn Du meinst, dass es okay für Dich als Junge oder Mädchen, diese Dinge zu tun.
Wenn alle damit fertig sind, bittet die Lehrperson die Kinder, in der Klasse umherzugehen und die eigenen Antworten mit fünf Schülerinnen und Schülern auszutauschen. Sie notieren die Antworten auf der unteren Hälfte des Arbeitsblatts.
Die Lehrperson bittet die Kinder, sich im Stuhlkreis zu versammeln. Die Lehrperson gibt Impulse zur Diskussion, z.B. mit einer Auswahl der folgenden Fragen:
- Was meinst du zu den Antworten deiner Mitschülerinnen und -mitschüler? Haben sie dich überrascht?
- Welche Dinge kannst nur du?
- Welche Dinge haben dich bei deinen Mitschülerinnen und -mitschülern am meisten beeindruckt?
- Gibt es Gemeinsamkeiten bei den Dingen, die Kinder zwar gerne täten, aber nicht tun?
- Was ist, wenn ein Mädchen Dinge tut, die normalerweise Jungen tun? Oder, wenn ein Junge Dinge tut, die gewöhnlich Mädchen tun?
- Wie würden die Mitglieder deiner Familie diese Fragen beantworten?
- Weshalb antworten wir so wie wir antworten? Wieso denken wir, dass sich bestimmte Dinge nur für Mädchen gehören und andere nur für Jungen?
In einem letzten Schritt gibt die Lehrperson einen Denkanstoß, um diese Fragen mit der Perspektive der Demokratie- und Menschenrechtsbildung zu verknüpfen:
- Was geschieht, wenn jemand nicht weiß, was du gerne tust und auch tust?
- Was geschieht, wenn jemand nicht weiß, was Du ungern tust aber trotzdem tust?
- Wer bestimmt, welche Dinge ein Mädchen und ein Junge tun oder nicht tun sollten?
- Was geschieht, wenn die Dinge, die Buben und Mädchen tun können, nicht erlaubt werden?
- Glaubt ihr, dass die Rollen so bleiben, wie sie jetzt sind? War das immer so?
Erweiterung: Man kann die Kinder auch noch eine Zeitlang darüber sprechen lässt, was sie nicht tun, aber gerne täten. Die Lehrperson sucht gemeinsam mit der Klasse nach Möglichkeiten, diese Dinge in der Klasse auszuprobieren.