Sequenz 2: Ich bin in Europa daheim (Gestaltung einer physischen Karte I)
Living Democracy » Textbooks » Demokratie erfahren » Einheit 2: Vielfalt und Pluralismus – Daheim in Europa » Sequenz 2: Ich bin in Europa daheim (Gestaltung einer physischen Karte I)Was ich über Europa weiß
Ziele | Die Kinder produzieren ein Modell Europas und erfahren das Zusammenleben der Mitgliedsländer durch ihre Interaktion miteinander. Dabei erleben sie die Nähe und Distanz zwischen den Nationen in Europa. |
Aufgaben | Die Klasse gestaltet auf dem Schulhof eine Karte Europas. In Partnerarbeit beschäftigen sich die Kinder mit den beiden Ländern, über die sie recherchiert haben. Sie markieren die Ländergrenzen und geben an, woher sie kommen. |
Medien und Hilfsmittel | Handouts einer physischen Karte Europas als Vorlage, Länderportraits, bunte Blätter, Atlas. |
Methoden | Partner- und Gruppenarbeit. |
Physische Karten: ein handlungsorientierter Zugang
In der Geografie zeigen physische Karten Landschaftsmerkmale, z.B. Gebirge, Wüsten, Flüsse, Seen oder Ozeane, oft mit den Staatsgrenzen und großen Städten.
In den Sequenzen 2 und 3 in dieser Einheit sollen die Lernenden verstehen, welche Informationen eine physische Karte Europas bietet, indem sie gemeinsam eine dreidimensionale physische Karte produzieren. Dieser handlungsorientierte Zugang ermöglicht es Kindern auf der Primarstufe, sich die die schwierigen räumlichen Beziehungen – das Prinzip der Grenzziehung zwischen Staaten, die Länge und den Verlauf von Flüssen, die Höhe von Gebirgen usw. zu erarbeiten.
Zugleich eröffnet dieser Zugang die soziale Dimension – das Zusammenleben von Menschen in Europa. Indem die Kinder die Länder selbst gestalten und danach in ihnen „stehen“, nehmen sie ihre Nachbarn physisch wahr und es fällt ihnen leichter, Grenzen und Schranken – etwa eine Fremdsprache, eine andere Kultur und weitere länderspezifische Unterschiede – zu begreifen.
Die Kinder produzieren gemeinsam eine physische Karte Europas. Sie erfahren „Learning by doing“ nicht nur in Bezug auf den inhaltlichen Lernertrag, sondern auch als Kooperation mit Anderen.
Wenn möglich sollten die zweite und dritte Sequenz unmittelbar nacheinander stattfinden.
Verlauf der Sequenz
Die Kinder bringen die Ergebnisse ihrer Hausaufgabe aus der 1. Sequenz ein. In Partnerarbeit konzentrieren sie sich auf die beiden Länder, über die sie recherchiert haben. Sie bringen die Länderporträts und alle zu Hause gesammelten Informationen über „ihre“ Länder sowie ihre Landkarten von Europa in den Unterricht.
Die ganze Klasse versammelt sich im Schulhof. Die Lehrperson stellt den Kindern die Aufgabe, eine physische Karte Europas zu gestalten und gibt ihnen einige Hinweise, wie sie mit ihren Materialien arbeiten können. In Partnerarbeit gestalten zwei Kinder je zwei Länder. Die Lehrperson zeichnet den europäischen Kontinent in Umrissen und steckt damit den Raum ab, der den Kindern für ihre Arbeit zur Verfügung steht.
Danach markieren die Schülerinnen und Schüler die Ländergrenzen. Sie müssen darauf achten, dass die richtigen Länder aneinander grenzen. Anschließend werden die Hauptstädte und Flaggen eingetragen.
Nun stellt sich jedes Kind in sein Land und beginnt mit der Mitschülerin/dem Mitschüler des Nachbarlands ein Gespräch. Die Kinder sollen gegenseitig Informationen über ihre Länder austauschen. Dabei können unsichtbare Schranken auftauchen, z.B. Sprachbarrieren. Da aber alle Lernenden das Länderporträt ausgefüllt haben, sollte es jedem Kind möglich sein, wenigstens einige Worte in „seiner“ Landessprache zu wechseln. Der restliche Dialog kann in der Muttersprache geführt werden. Die Kinder sollen mit möglichst vielen Partnern aus Nachbarländern Informationen austauschen.