Sequenz 2: Die Guten und die Bösen?
Living Democracy » Textbooks » Demokratie erfahren » Einheit 6: Macht und Entscheidung – Ich bin der Chef! Wirklich? » Sequenz 2: Die Guten und die Bösen?Welche Position haben Politiker in einer Demokratie?
Ziele | Die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass eine Person eine Gruppe repräsentieren kann. Sie entwickeln ein Verständnis für das Prinzip der Delegation von Macht auf Zeit und Rechenschaftspflicht. Sie erkennen die Unterschiede und Parallelen bei der Wahl eines Klassensprechern und eines Regierungschefs. |
Aufgaben | Die Kinder vergleichen ihre Vorstellungen von Politik und Demokratie mit einer schematischen Darstellung der repräsentativen Demokratie. Sie diskutieren über ihre Vorstellungen von Politikern. Um ihre Vorstellungen mit denen Anderer vergleichen zu können, führen sie Kurzinterviews durch. |
Medien und Hilfsmittel | Klassensatz des Arbeitsblatts „Repräsentative Demokratie“, Stifte, Papier. |
Methoden | Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit. |
Verlauf der Sequenz
Die Lehrperson verteilt das Arbeitsblatt „Repräsentative Demokratie“ an die Klasse. Die Lehrperson erläutert das Prinzip der Übertragung (Delegation) von Macht an gewählte Repräsentanten (Vertreter) innerhalb eines Staates. Sie erklärt, dass bei allen Unterschieden zwischen einem Regierungschef und einem Klassensprecher beiden gemeinsam ist, dass sie über Macht verfügen, die an sie für eine gewisse Zeit übertragen (delegiert) worden ist. Dazu gehört, dass die Gewählten ihren Wählern Rechenschaft ablegen müssen, d.h. sie sind verpflichtet, sich bei ihrer Arbeit kontrollieren zu lassen und kritische Nachfragen zu beantworten.
Die Lehrperson veranschaulicht ihren Vortrag mit der vereinfachten Darstellung auf dem Arbeitsblatt. Den Bürgern im Staat entsprechen die Schülerinnen und Schülern im Klassenzimmer. Die Kandidaten für das Amt des Regierungschefs kommen aus dem Volk, die Kandidaten für das Amt des Klassensprechers kommen aus der Klasse. Bei der Wahl von Vertretern (Repräsentanten) spricht man von indirekter Demokratie. Daneben gibt es auch die direkte Demokratie, in der die Bürger über manche Dinge selbst entscheiden, anstatt die Entscheidung gewählten Vertretern zu überlassen. In manchen Staaten wird der Regierungschef auch direkt von den Bürgern gewählt, so wie eine Schulklasse direkt ihre Klassensprecher wählt.
In Einzelarbeit beschriften und ergänzen die Kinder das Arbeitsblatt. Anschließend vergleichen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse in Partnerarbeit. Sie informieren einander, was sie über Politiker wissen und diskutieren darüber. Die Lehrperson kann ihre Diskussion mit folgenden Impulsfragen unterstützen:
- Wie denkst du über Politiker?
- Welche Politiker kennst du?
- Was sollten Politiker tun?
- Was sollten Politiker nicht tun?
- Weshalb glauben so viele Menschen, Politiker seien schlecht?
Die Kinder erhalten anschließend die Aufgabe, Interviews zu führen und andere Leute nach ihren Meinungen zu Politikern und deren Kompetenzen zu fragen. In Vierergruppen notieren sie die Fragen, die sie Personen in der eigenen Familie, im Freundeskreis und in ihrer Gemeinde stellen möchten. Die Lehrperson zeigt ihnen, wie man sich Notizen zu den Antworten der Interviewpartner macht. Hier einige Vorschläge für Interviewfragen:
- Über welche Kompetenzen sollte ein Politiker verfügen?
- Weshalb haben Politiker deiner Meinung nach oft ein schlechtes Image?
- Welche Eigenschaften sollte ein Politiker haben?
- Welche Eigenschaften sollte ein Politiker nicht haben?
Die Kinder führen die Interviews nach der Schule durch und bringen die Ergebnisse in die nächste Stunde mit.