Sequenz 2: Wie eine Person auf unterschiedliche Weise beschrieben werden kann

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Durch Rollenspiel und Diskussion lernen

Ziel

Die Lernenden erkennen, dass unterschiedliche Darstellungen sich auf ein und dieselbe Identität eines Menschen beziehen können.

Die Lernenden erkennen, dass die Unterrichtseinheit ohne ihre Teilnahme und ihre Beiträge nicht weitergeführt werden kann.

Aufgaben Die Lernenden proben und führen kurze Rollenspiele vor und sie präsentieren die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit. Sie reflektieren die Szenen, die sie gesehen haben und diskutieren darüber.
Medien und Hilfsmittel Die Ergebnisse der ersten Sequenz (geprobte Rollenspiele und die Listen der Adjektive auf den Plakaten) werden zum Material für die zweite.
Methoden Rollenspiele, Präsentationen und angeleitete Klassendiskussion (Lehrgespräch).

Verlauf der Sequenz

Teil 1

Die Lehrperson erklärt den Verlauf der Sequenz. Die Gruppen erhalten nochmals fünf Minuten Zeit, um ihre Rollenspiele zu proben, bevor sie vorgeführt werden.

Zuerst liest ein Gruppenmitglied der Klasse den Ausschnitt aus dem Tagebuch vor und präsentiert dazu das Poster mit den Adjektiven, welche die Gruppe in der ersten Sequenz gesammelt hat. Dann spielt die Gruppe die Szene vor. Anschließend verfahren die anderen Gruppen in der gleichen Weise. Es empfiehlt sich, alle Rollenspiele ohne Unterbrechung präsentieren zu lassen. Wenn mehr als eine Gruppe den gleichen Ausschnitt des Tagebuches erhalten hat, sollten diese Szenen mit ihren leichten Variationen unmittelbar nacheinander gespielt werden.

Nachdem die Klasse alle Rollenspiele gesehen hat, gibt die Lehrperson ein konstruktives Feedback und weist auf das Ziel dieser Reihe von Rollenspielen hin (vgl. das Stundenziel). Falls der Klasse diese Unterrichtsmethode vertraut ist, können die Lernenden zum nächsten Schritt übergehen. Andernfalls sollten sie die Möglichkeit erhalten, die Szenen hinsichtlich ihrer Form und ihres Inhalts zu reflektieren.

Die Lehrperson kann die Reflexion zu den Rollenspielen anregen mit einigen Impulsen, z.B.:

  • Welche Erfahrung haben wir als Gruppe gemacht?
  • Habe ich etwas Neues über mich selbst herausgefunden?
  • Wie haben wir es geschafft, die Figuren so darzustellen, wie sie waren?

Teil 2

Die Lernenden sitzen in ein oder zwei Halbkreisen vor der Tafel. Die Lehrperson befestigt die Flipcharts nebeneinander an der Tafel. Die Lernenden beobachten, wie sich die Präsentation entfaltet.

So sehen Max die anderen:

 

In der anschließenden Diskussion sollten die Lernenden verstehen, dass es ganz normal ist, dass eine Person von verschiedenen Personen und Gruppen verschieden wahrgenommen wird. Es soll ihnen bewusstwerden, dass unterschiedliche Standpunkte und Perspektiven nicht als „richtig“ oder „falsch“ bewertet werden können. Es wäre dem Jungen gegenüber sogar unfair, nur einen Blickwinkel zuzulassen, um ihn zu beschreiben.

Die Lehrperson kann die kritische Auseinandersetzung mit einem der folgenden Impulse anstoßen:

  • Wenn ich die verschiedenen Beschreibungen sehe, bin ich ein wenig verwirrt. Was meint ihr?
  • Und was stimmt jetzt eigentlich?
  • Wer ist Max wirklich?

Die Lehrperson wartet, bis mehrere Lernende sich gemeldet haben und lässt sie dann antworten. Die Schülerbeiträge werden am besten auf einem Flipchart protokolliert:

Was können wir über den Jungen sagen?

Wie können wir ihn angemessen beschreiben?

Aussage 1

Aussage 2

Aussage 3

Aussage 4

Aussage 5

Abschluss der Sequenz

Die Lehrperson fasst die bisher gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Zur Dokumentation der einzelnen Punkte ist ein Flipchart oder ein entsprechend großer Bogen Papier (A1) von Vorteil, um in den folgenden Sequenzen auf die Ergebnissicherung zurückgreifen zu können. Eine solche Zusammenfassung könnte die folgenden Punkte enthalten:

Identität

  • Die Identität eines Menschen hat viele Seiten.
  • Oft haben Menschen (Nachbarn, Freunde, Lehrer, Fremde) verschiedene Perspektiven auf die gleiche Person.
  • Wir müssen uns verschiedene Standpunkte anhören, wenn wir mehr über eine Person erfahren möchten.
  •  …

Anschließend gibt die Lehrperson einen Ausblick auf die nächsten zwei Sequenzen, in denen die Klasse sich nicht mit Einzelpersonen, sondern mit Gruppen innerhalb der Gesellschaft und mit ganzen Ländern beschäftigen wird.

Zum Abschluss der Sequenz fordert die Lehrperson die Lernenden auf, ein Feedback zu geben. Dabei achtet sie darauf, die Bemerkungen der Lernenden nicht wertend zu kommentieren.

Für das Feedback der Lernenden sind verschiedene Verfahren möglich. Die gesamte Klasse im Plenum zu befragen ist eher unergiebig, da oft nur ein paar wenige (und meist die gleichen) Lernende antworten und das Feedback unspezifisch bleibt. Deshalb wird hier das Zielscheiben-Modell empfohlen (siehe Material für Lehrpersonen 1.1). Diese Methode ermöglicht den Lernenden, in kurzer Zeit ein Feedback zu geben und anhand vorgegebener Aussagen zu präzisieren.