4.4 Erste Eindrücke

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Ziele

Die Lernenden können Stereotypen erkennen und werden sich bewusst, dass unsere gegenseitige Wahrnehmung sich auf vielfältige Weise unterscheidet.

Die Lernenden können aktiv zuhören und anderen Menschen mit Respekt begegnen.

Material Ein Klassensatz unterschiedlicher Portraitfotos auf A4 oder A3-Bögen. Etwa zwei Drittel des Handouts sind frei für die Einträge der Lernenden. Die Lehrperson wählt Bilder von Menschen verschiedenen Alters, sozialer Herkunft, aus unterschiedlichen sozialen Schichten, ethnischen Gruppen usw.

Verfahren

  1. Die Lernenden sind im Stuhlkreis versammelt. Die Lehrperson verteilt an jede Schülerin und jeden Schüler ein Blatt, das ein Porträtfoto zeigt.
  2. Die Lernenden betrachten ihr Foto und lassen es auf sich wirken (Stillarbeit):
    • „Ich sehe …“
    • „Ich glaube …“
    • „Ich empfinde …““
  1. Die Lernenden notieren ihre ersten Eindrücke zum Foto am unteren Rand des Blatts. Anschließend falten sie das Blatt so, dass das Geschriebene verdeckt wird. Nun geben sie das Blatt an ihre Sitz-nachbarn zur Linken weiter.
  2. Die Lernenden verfahren bei dem Bild, das sie erhalten haben, in der gleichen Weise.
  3. Nachdem die Lernenden acht bis zehn Bilder verarbeitet und kommentiert haben, sammelt die Lehr-person die Bilder ein. Die Lernenden bilden Vierergruppen und erhalten einige der Bilder zur Auswer-tung. Sie vergleichen die Beiträge ihrer Mitschüler und –schülerinnen: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede stellen sie fest?
  4. Die Gruppen präsentieren die Fotos im Plenum und berichten über die Kommentare.
  5. Zum Auswertungsgespräch gibt die Lehrperson Impulse, z.B.:
    • Was fiel euch vor bei euren ersten Eindrücken vor allem auf?
    • Welche Merkmale habt ihr bei den abgebildeten Menschen registriert, welche habt ihr übersehen?
    • Was habt Ihr bei dieser Aufgabe über euch selbst gelernt?

Die Lernenden werden dazu angeregt, ihr Stereotypen offen zu legen. Die Lehrperson achtet da-rauf, dass die Lernenden nicht nur auf kritische Kommentare verzichten, sondern aktiv zuhören. Die Lehrperson betont, dass es ein Zeichen Mut und der Kraft zur Selbstkritik ist, sich zu seinen Stereotypen bekennen zu können.

Variationen

  • Bei großen Klassen können zwei oder drei Gruppen gebildet werden, innerhalb derer die Blätter zirkulieren, um den Zeitaufwand zu verkürzen.
  • Die Aufgabe kann auf eine kleine Anzahl von Bildern oder nur ein einziges reduziert werden, die in mehreren Exemplaren zirkulieren, um Zeit zu gewinnen.