7.5 Wir und die Welt

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Ziele Die Lernenden können die folgenden Konzepte erläutern:
Globale Interdependenz, globale Ungleichheit (Wohlstand, Macht, ungleichzeitige Entwicklung)
Material

Die Lernenden arbeiten mit Materialen der Printmedien und der netzbasierten Medien. Zur Verwertung digitaler Mediennachrichten ist ein Drucker erforderlich. Zeitungen bieten kostenlose mehrwöchige Abos für Schulklassen an.

Zur Präsentation der Gruppenergebnisse: eine Weltkarte, Nadeln, farbige Fäden.

Hinweis Dieses Lernszenario liefert einen induktiven, problemorientierten Zugang zu einer Fülle von Fragestellungen, die anschließend je nach Interesse der Lernenden und den gegebenen Spielräumen weiterverfolgt werden können.

Verfahren

  1. Die Lernenden bilden Vierergruppen. Sie recherchieren in Print- oder Onlineausgaben von Zeiτungen Berichte und Belege zur wechselseitigen Abhängigkeit ihres Wohnorts und Landes mit anderen Orten und Ländern in der Welt.
  2. Sie arbeiten mit Fragestellungen wie den folgenden:
    • Naturkatastrophen: Ursachen und Konsequenzen
    • Hungerkatastrophen: Ursachen und Konsequenzen
    • Umweltprobleme, Klimawandel, Ressourcenverknappung
    • politische Probleme
    • Flucht und Migration
    • wirtschaftliche Probleme
    • Tourismus
    • Militäraktionen, bewaffnete Konflikte, hybride Kriege
    • Menschenrechtsverletzung
    • Scheitern und Zerfall von Staaten, innerstaatliche Konflikte
    • Pandemien
  3. Die Lernenden werten ihre Materialien aus und versuchen unterschiedliche Formen der globalen Interdependenz zu unterscheiden und sie in Begriffe oder Stichworte zu fassen, die sie mit einem Farbcode versehen.
  4. Auf der Weltkarte veranschaulichen sie bis zu drei der von ihnen bestimmten Zusammenhänge mit Nadeln und farbigem Faden. Besonders aufschlussreiche Belege (knappe Texte, einzelne Daten, Verweise oder Links) heften sie dazu. Sie erläutern im Plenum ihre Analysen.
  5. Auswertung im Plenum zu folgenden Impulsen und Fragen:
    • Zu welcher Weltregion habt ihr die meisten Verbindungen hergestellt?
    • Welche Zusammenhänge treten gehäuft auf? Weshalb?
    • Gibt es eine Weltregion, zu der ihr (fast) keine Verbindungslinie gezogen habt? Warum?
    • Gibt es Regionen in der Welt, die von den globalen Verflechtungen profitieren?

Erweiterung und Variation

Die Lernenden fokussieren arbeitsteilig auf einzelne Fragestellungen (Ziffer 2).

Die Lernenden untersuchen die Entwicklung globaler wechselseitiger Abhängigkeiten aus historischer Perspektive, um ungleichzeitige Entwicklungsprozesse zu erkennen und zu verstehen.

Zusammenarbeit mit dem Fremdsprachenunterricht: die Lernenden werten auch fremdsprachige Quellen aus.

Lernende, die eine Fremdsprache als Muttersprache gelernt haben, werten Quellen in ihrer Sprache aus.

Mediendidaktische Erweiterung: Wir nehmen die Welt durch Informationen wahr, die uns aus zweiter Hand durch die Medien geliefert werden. Stellt euch einmal vor, wie weit ihr kämt, wenn ihr nur etwas über jene Teile der Welt wüsstet, die ihr selbst besucht habt. – Woher erhalten die Medien ihre Informationen? Geben sie diese alle weiter oder wählen sie aus? Sollte jemand die Medien überwachen? Ein Zensor? Oder genügt es, wenn die verschiedenen Medienunternehmen und Medientypen miteinander konkurrieren? Welche Rolle spielen digitale Medien? Wie mächtig sind die Medien (klassische Printmedien, Rundfunk und Fernsehen, Filme, netzbasierte Medien und soziale Netzwerke? Welche dieser Medien nutzen wir, um uns zu informieren? Kämen wir ohne sie aus? Wenn die Lernenden begreifen, wie wenig sie eigentlich selbst (d.h. direkt und nicht vermittelt) wahrnehmen, können und werden sie anfangen, selbst Fragen über die Rolle und Macht der Medien zu stellen. Mehr dazu, vor allem zur Bedeutung der Medien für die Konstituierung der Öffentlichkeit in einer Demokra-tie, in den Einheiten zum Basiskonzept „Medien und Öffentlichkeit“ in den Bänden III und IV dieser Handbuchreihe: https://www.living-democracy.com/de/textbooks/volume-3/part-3/unit-7/ sowie https://www.living-democracy.com/de/textbooks/volume-4/part-3/unit-9/

Die unter Ziffer 2 genannten Fragestellungen können in Anschlussprojekten oder Unterrichtseinheiten weiterverfolgt werden. Sie sind teilweise in die Bildungspläne und Curricula der politischen, historischen und geografischen Bildung integriert, so dass sich Spielräume für die Unterrichtsplanung ergeben.